Ehrgeizig

Steigen Sie die Treppe hoch und Sie sind im offenen Depot.

Es gibt viel zu sehen: Objekte, die auf eine faszinierende Geschichte hinweisen, wie z.B. Gartenbaugeräte und Spielzeuge.

In einer Ecke finden Sie unter dem Titel „Meine Sammlung im Museum“ eine kleine Ausstellung von einem einzigen Liebhaber/Sammler.
“Wir haben schon vieles gehabt”, sagt Cees Hazenberg, Vorsitzender des Museumsvorstandes.

Jeden Monat wechselt die Ausstellung. Wir hatten u.a. eine Sammlung von Hummelfiguren, altmodischen Foto- und Filmgeräten, Kreuzbildern, Barbiepuppen, eine Halloweensammlung und Weihnachtskrippen.
Besucher wundern sich über die Gegenstände die andere Besucher sammeln.

Jedes Jahr empfangen die etwa 50 ehrenamtlichen Mitarbeiter des Museums mehr als 2000 Besucher.
Unter denen viele Schüler. Der Museumsvorstand konzentriert sich insbesondere für die kommenden Jahre auf diese Gruppe. Die Kontakte zu Schulen in der Nachbarschaft werden verstärkt.
Museummitarbeiter haben spezielle Lektionen Heimatkunde entwickelt und erzählen gerne in den Klassen. Selbstverständlich sind die Schüler auch willkommen im Museum.

Das Museum hat drei Jugendambassadöre ( 12 – 15 Jahre ) die mitdenken und Anregungen geben.

 

Ehrgeizig

Der Vorsitzende erklärt sein Vorhaben um das Museum mehr Bekanntheit zu geben. “Wir möchten
die Besucherzahl verdoppeln”.

Das Museum arbeitet eng zusammen mit der Historischen Gesellschaft von Kennemerland-Mitte (HGMK) .
Die gemeinsame Webseite von Museum und HGMK zeigt wie gross die Kollektion ist: etwa 5000 Objekte, 2800 Bücher und 9000 historische Fotos.

Ein Kinderrundgang mit Fragenbogen wird jetzt entwickelt und wird demnächst für Kinder und ihre (Gross)Eltern verfügbar sein.
Angesichts der Begeisterung der ehrenamtlichen Mitarbeiter des Museum, gibt es noch viel zu entdecken in diesem ehemaligen Rathaus.

Wandkarte

Die Fundorte der Objekte in den Vitrinen (Foto MK) sind auf einer Wandkarte angegeben.
Eine große Karte zeigt die Region Kennemerland vor hunderten von Jahren.
Sie entdecken Spuren von den ersten Bewohnern, etwa 3000 Jahre vor unserer Ära.
Jeder Fundort ist verbunden mit einem Gegenstand. Zum Beispiel, ein alter Topf kommt aus der römischen Verteidingsanlage, wo sich heute der südliche Eingang des Wijkertunnels befindet.

Ein Maßstabsmodell zeigt, wie das Tor einer solchen Festung aussah, mit einem Zelt von Tierhäuten, einem Brunnen und einer Weinbar daneben.

Der große Fluss IJ floss früher von Amsterdam bis fast zum Fuße der Dünen in Kennemerland.
Wie viel Wasser es damals in dieser Region gab, ist auf der Karte deutlich zu erkennen.

 

Es ist ein großer Schritt in der Zeit, aber in einem Museum ist das möglich.
Plötzlich sind Sie im luxuriösen Leben der Reichen im siebzehnten Jahrhundert.

Wer es sich leisten konnte, floh im Frühjahr aus der Stadt. Weg von den übelriechenden Kanälen in den Sommermonaten. Mit all ihrem Besitz segelten die reichen Bürger zu ihrem Landgut entlang dem Fluss Amstel, Vecht oder in Kennemerland.

Nach Beeckestijn zum Beispiel.
Der Dichter Joost van den Vondel war ein häufiger Gast im Landhaus “Beeckestijn” in Kennemerland.

Kinheim

Nebenbei bemerkt: es gibt mehrere schöne Gebäude: Das Museum Kennemerland ist in einem historischen Gebäude untergebracht: nämlich das ehemalige Rathaus der Gemeinde Wijk aan Zee und Duin.

Ein stattliches Gebäude aus dem Jahr 1908 am Westerhoutplein in Beverwijk.
Das Dorf Wijk aan Zee existiert noch, aber die Gemeinde Wijk aan Zee und Duin ist in 1936 nach Beverwijk eingemeindet worden.

Im ehemaligen Bürgermeisterzimmer hängen jetzt die farbigen Kinheim-Teppiche.

In der ersten Hälfte 20. Jahrhunderts war Beverwijk berühmt und bekannt wegen seiner Teppichknüpferei Kinheim.

Kinheim war bekannt wegen der guten Qualität und auβergewöhnlichen Entwürfen der Teppiche.
Acht bis zehn „Mädchen“ (Frauen im Alter von 15 bis 60 Jahren) haben gleichzeitig an großen Teppichen gearbeitet.

Kinheim-Teppiche aus Beverwijk wurden im Friedenspalast in Den Haag, auf Luxus-Kreuzfahrtschiffen oder im königlichen Palast Soestdijk und in mehreren Rathäusern verwendet.

Die Teppichknüpferei erhielt in 1926 die königliche Zulassung, aber in 1973 war es leider vorbei.
Die manuelle Knüpferei war zu teuer geworden.

Töpferei Velsen

Etwa zur gleichen Zeit als die Knüpferei entstand, gründeten zwei Männer (21 und 30 Jahre alt) die Töpferei Kennemerland. Sie verkauften Küchentöpfe und Dekorationstöpfe, auf traditionelle Weise hergestellt und billig, also erschwinglich für viele Leute.

Man kann die Töpfe leicht erkennen: Die Dekoration ist eine Reihe von bunten Blöcken auf einem ekrüfarbigen Hintergrund. Die Dekoration passte ganz gut zu dem Stil der Art Deco dieser Jahre.
Die Dekoration wurde aufgebracht auf trockenem und ungebackenem Ton. Nachher wurde der dekorierte Ton mit niedrigen Temperaturen gebacken.

In Spitzenjahren hatte die Töpferei 25 Mitarbeiter. Die Dekorationen wurden lieblicher im Laufe der Zeit. Während des Krieges, in 1942, verschwand die Töpferei aus Kennemerland.

Im Museum finden Sie die charakteristische Dekoration mit den Blöcken in grün, orange, gelb und blau an vielen Orten.